Donnerstag, 2. Mai 2013

Bail In statt Bail Out - Sparer haften für Verfehlungen der Banken...

In den USA steigt die Unterstützung für ein Glass Steagall ähnlichen Gesetzentwurf im Kongress und zur Einführung eines Trennbankensystems, während hierzulande die Deutsche Bank für das hochriskante Universalbankensystem munter weiter drauf loswirbt. Allerdings berichten hierzulande die Medien faktisch nicht über diese Entwicklung hin zu einem Trennbankensystem. Das die Etablierung eines solchen Trennbankensystems den Bankern mit ihren Milliardenboni aus dem Eigenhandel mit anvertrauten Kundengeldern nicht schmeckt liegt auf der Hand. Denn die Einfühung eines Trennbankensystems erlaubt die Abwicklung bankrotter Bankinstitute.

Der Glass Steagall Act ist eine strukturelle Massnahme zur Einführung eines Trennbankensystems. Der Umstand, dass in Zypern Sparer für die Verluste der Banken haften (Bail-In Prozess bei Anlegern und Sparern), wäre in einem Trennbankensystem nicht möglich gewesen, wenn das Investmentbankengeschäft strukturell von dem originären Bankengeschäft getrennt worden wäre. Das gegenwärtige System aus Universalbanken ist alles andere als stabil und gefährdet die Gesellschaft und den sozialen Frieden in ihren Grundfesten. Wenn Banken nun plakativ das System der Universalbanken bewerben, so gilt auch hier der alte Grundsatz: "Was beworben werden muss, taugt nichts!". 

In der gegenwärtigen Situation haften Sparer mit ihrem Einlagen auch für die Verfehlungen der Banken im Eigenhandel bei den Investmentgeschäften - ebenso wie der Steuerzahler. Dies wird den Menschen nicht gesagt - stattdessen floskelhafte Werbespots einer inzwischen immer korrupteren Bank- und Finanzindustrie.

Die Einführung eines Trennbankensystems erlaubt die Abwicklung bankrotter Banken. In diesem Fall würde der Bail-In Prozess nicht bei den Sparern und Anlegern erfolgen, sondern bei den Schuldenmachern - den Bankern. Aus dem seit 5 Jahren laufenden Bail-Out Modus im Finanzsystem könnte dann ein "Bail-In-Modus" für Banken werden, bei dem die Banken - und nicht der Steuerzahler und der Sparer - zur Kasse gebeten werden.

Doch von einer solchen Abwicklung des Bankensystems sind wir noch weit entfernt - zu gross scheint inzwischen die Macht der Banken zu sein, in deren Hände man zu allem Überfluss auch noch die Geldschöpfung gelegt hat und für die der Steuerzahler auch noch unsinnigerweise mit Steuererhöhungen einen Zins zahlen muss, obwohl Geldschöpfung im Grunde eine staatliche Aufgabe sein sollte.

http://www.rottmeyer.de/sparern-droht-der-bail-in/

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