Dienstag, 29. Oktober 2013

Schneefall in der Atacama Wüste - gibt es jetzt eine Lithiumkrise?

Bereits Ende August kam es zu massiven Schneefällen in der berühmten Atacama Wüste, welches als trockenster Platz der Erde gilt. In den Medien wurde allerdings nicht davon bereichtet - genauso wenig wie zu den Ereignissen dort in den Vorjahren. 

Sofort gingen nach Bekanntwerden der Nachricht die Aktien der grossen salaren Lithiumproduzenten in Chile und Bolivien auf Talfahrt, da durch die sekundären Folgeerscheinungen bei der Schneeschmelze eine Flutung der Salzseen mit den weltgrössten Lithiumreserven befürchtet wird. Zudem haben Erdrutsche als Folge der Schnee- und Regenfälle zahlreiche Strassen unpassierbar gemacht.



Bereits in 2011 und in 2012 kam es zu ähnlichen Ereignissen in der Region, bei der teilweise bis zu 80 Zentimeter Schnee gefallen sein sollen. 



Auch dazu schwiegen die Medien. Die jüngsten Schneefälle zeigen erneut wie abhängig die Ökonomien und Volkswirtschaften dieser Welt von natürlichen Einflüssen sind. Überhaupt muss man sich fragen ob die Zahlen der grossen Lithiumproduzenten angesichts der teilweise enormen Schneefälle in der Atacamawüste in den letzten beiden Jahren nicht sogar geschönt worden sind und die realen Produktionskosten wesentlich höher sind als bislang medial vermittelt wurde.

Da salares Lithium in langwierigen Verdunstungsprozessen gewonnen wird könnte eine Flutung der der Salzseen bei der Schneeschmelze in der Atacamawüste zu deutlichen Produktionseinbußen in einer der Hauptquellen der gegenwärtigen globalen Lithiumproduktion führen und eine signifikante Angebotsverknappung bei Lithium in den kommenden Jahren zur Folge haben.

Es ist als wahrscheinlich anzunehmen, dass als Folge solcher Entwicklungen die Bedeutung von Hardrocklithium - allem voran Pegmatitelithium in Zukunft steigen wird. Sollte es gar die Regel werden, dass die Atacamawüse in Chile, aber auch die salaren Vorkommen an Lithium in Bolivien regelmässig durch Wassermassen und Schneefall geflutet werden, so dürfte eine ökonomische Gewinnung des Lithiums in der Region nur noch bei steigenden Lithiumpreisen gewährleistet sein. 

In Anbetracht der Verknappung des Lithiumangebotes bei zugleich steigender Nachfrage ist eine durch Lithiummangel strukturell ausgelöste Krise an den Finanzmärkten zu diskutieren. 

Lithium findet sich in vielen Anwendungen des täglichen Gebrauchs - angefangen vom Laptop, über das Handy bis hin zu Elektrofahrrädern und Elektroautos - wieder. Auch als Schmiermittel in der Industrie - oder auch der Glas- und Keramikherstellung ist Lithium von hoher Bedeutung.

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