Montag, 23. März 2015

Die Mähr von der Ölschwemme...

Die Medien und selbsternannte Experten verkünden, nachdem der Ölpreis bereits über 9 Monate abgestürzt war, nun den Bärenmarkt für Öl und finden an jeder Ecke einen Grund warum der Ölpreis ihrer Meinung nach weiter fallen müsste. Gründe, die dem Markt schon längst  bekannt sind und somit als eingepreist gelten dürfen. Das bemerkenswerte an den mit großem Tamtam herumgereichten Verkündungen und vermeintlichen Argumenten für einen angeblich weiter fallenden Ölpreis ist, das keiner dieser sogenannten Experten die Anleger bei Ölpreisen von über 100 Dollar auf die entsprechenden Risiken einer passageren Ölschwemme hingewiesen hatte. Nun ist sie da. mit allem was dazu gehört. Doch der Markt will den vermeintlichen Experten so recht gar nicht folgen. Das Argument, dass die USA bald volle Lager hätten wird ins Feld geführt, dass der Ölpreis bald weiter fallen müsse.

Nur zur Erinnerung - er ist bereits abgestürzt - und dürfte daher auch diese Problematik mehr als eingepreist haben. Zudem lässt sich das füllen der US-Öllager durchaus auch ganz anders deuten, so denn man bereit ist auch die Dinge mal aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten.

Denn niemand würde Öl einlagern, wenn er davon ausgehen würde, dass der Ölpreis weiter fallen würde. Im Gegenteil - er würde die Finger davon lassen. Es ist also daher durchaus anzunehmen, dass Öl derzeit extrem billig ist im langfristigen Kontext und dies zum Anlass genommen wird die Lager der USA mit soviel Öl wie irgendmöglich voll zu hauen, ehe die Preise möglicherweise anfangen - aus welchen Gründen auch immer - zu explodieren.

Denn so wie es Gründe für fallende Ölpreise gibt, gibt es ebenso mehr als genug Gründe für massiv steigende Ölpreise. Hier reicht schon eine marginale Verschiebung von Angebot und Nachfrage und die Ölpreise gehen durch die Decke.

So ist die Witterung in Europa derzeit ausgesprochen kühl - die Natur hängt mindestens 2 Wochen hinter dem letzten Jahr hinterher. Setzte die Kirschblüte letztes Jahr bereits Mitte März in Düsseldorf ein, so ist derzeit nicht einmal ansatzweise eine Blütenknospe zu erkennen - und eine Aussicht auf wärmere Witterung in den kommenden Wochen ist laut Wettterdienst für Mitteleuropa eher nicht zu erwarten. Diese Entwicklung hat natürlich eine Ursache. Hier können meines Erachtens mindestens zwei Faktoren ins Feld geführt werden, die dazu führen dass es in diesem und möglicherweise auch in den kommenden Jahren zu einer Abkühung des Klimas in Europa und den USA kommen wird. Zum einen ist die Sonnenaktivität in den letzten 12 Monaten - gegenüber dem Vorjahr massiv zurückgegangen - erkennbar an dem drastischen Absinken der Zahl der Sonnenflecken auf derzeit 40 Sunspots - gegenüber rund 200 Sunspots noch vor einem Jahr. Zum anderen hat der Bardarbunga auf Island in den letzten Monaten enorme Mengen an SO² in die Atmosphäre geplasen, welche zu einer deutlichen Abkühlung der Jahresmitteltemperatur in diesem und sehr wahrscheinlich auch dem kommenden Jahr führen wird. 

Allein hieraus kann bereits ein deutlicher Anstieg der Nachfrage nach fossilen Energieträgern resultieren, der das derzeitige Überangebot aufzehrt.

Zudem muss eine Angebotsverknappung diskutiert werden, da beispielsweise die Förderung von Öl aus Ölsanden in Kanada bei den aktuellen Notierungen nicht mehr lukrativ ist und somit einer möglichen temporären Ausweitung des Schieferölbooms in den USA entgegensteht. Gleichwohl beseitigt das Fracking Öl Angebot nicht das Problem des in den Massenmedien nicht diskutierten Rückgangs im Grundöl und den sich erschöpfenden globalen Ölreserven. Eine akute Verkappung des Ölangebots ist zudem jederzeit denkbar - z.B. von Seiten Russlands als Antwort auf Sanktionen und  geopolitische Ressentiments gegen elementare russische Interessen nach Sicherheit und Stabilität in den Anrainerstaaten. Sollte Russland sich beispielsweise dazu entschliessen, seine Ölförderung zu reduzieren oder nicht mehr gegen Dollar auf dem Markt anzubieten, dann dürfte dies allein schon ausreichen zu einer massiven Abwertung des Dollars gegen Öl zu führen.

Die wegen der derzeit bestehenden niedrigen Ölpreise fehlende Erschliessung neuer Ölvorkommen ist dabei geeignet ein zukünftige Angebotsdefizit zusätzlich zu verschärfen. Natürlich tischen die Massenmedien und deren Experten diese Szenarien den Anlegern derzeit nicht auf, sondern werden dies erst thematisieren, wenn der Ölpreis bereits deutlich zugelegt hat.

Wenn die USA sich ihre Lager vollhauen mit billigem Öl, dann sehr wahrscheinlich nur aus einem Grund, nicht weil es im Überfluss vorhanden wären, sondern weil es tatsächlich spottbillig ist. Denn niemand verschenkt sauerverdientes Geld - am wenigsten die USA. Wer Öl einlagert - und das in den enormen Mengen - wie es in den USA derzeit passiert - der erwartet massive Profite in der Zukunft - andernfalls würde er die Finger davon lassen. 

Der Anstieg der Lagerbestände in den USA ist daher ein Hinweis, dass Öl derzeit preiswert zu haben ist und möglicherweise in Zukunft eher massiv ansteigen wird und nicht wie viele vermuten fällt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Ölpreis noch in diesem Jahr bis in den Bereich von 90 bis 100 USD je Barrel ansteigt, sehe ich als größer an, als dass der nochmals nachhaltig fällt. Bereits im nächsten Jahr könnte der Ölpreis sich gegenüber heute verdoppelt haben. Viele werden sich fragen, was die Aktienmärkte daraus machen werden. Nun - sie werden es verkraften - so wie sie schon in den Jahren zuvor Ölpreise von 100 USD und mehr je Barrel verkraftet haben.

Kritisch wird es für die Ölabhängingen Strukturen nur, wenn sie es beizeiten nicht schaffen sich von Ölimporten unabhängig zu machen und ihre Energieversorgung auf solide Füsse zu stellen. Sollte der Ölpreis bereits vor dem Jahr 2020 auf über 200 USD je Barrel ansteigen, so dürfte allem voran die chemische Industrie Probleme bekommen.

Die Schere zwischen Ölangebot und Nachfrage dürfte in den kommenden Jahren deutlich grösser werden - sprich bei nachlassendem Grundölangebot, wie es bereits seit mehr als 8 Jahren zu beobachten ist, wird es spätestens ab 2020 vermutlich zu einer Energieklemme bei der Ölversorgung kommen, die auch durch die kurzfristig ausgelegten Bemühungen im Frackingbereich nicht mehr ausgeglichen werden können. Sollte es dabei im Rahmen des neuen solaren Zyklus zudem zu einer extrem kalten Witterungsperiode kommen, dann kann es sehr schnell in wenigen Jahren zu einem massiven Angebotsdefizit kommen. Wohl dem der sich auf einen solchen schockartigen Anstieg der Öl- und Energiepreise dann eingestellt hat.

Entscheidend ist und bleibt die Entwicklung beim Grundöl - und nicht die Entwicklung beim Frackingöl, dass allenfalls temporär die rückläufigen Förderquoten beim Grundöl maskiert und die Anleger von einer drohenden neuen globalen Energiekrise ablenken soll.

Da das Thema Fracking bereits mehr als nur in den Massenmedien durchgekauft wurde, sollte es ebenso bereits in den Notierungen beim Öl mehr als eingepreist sein. Die Variante einer zunehmenden Verknappung des Ölangebots in den kommenden Jahren und Jahrzehnten scheint mir hingegen derzeit überhaupt nicht im Ölpreis implementiert zu sein, so dass Shortseller sich darüber im klaren sein müssen, dass sie möglicherweise durch einen shortsqueeze einen kommenden Ölpreis anstieg zusätzlich verstärken.

Auf jedenfall sind jene die nach dem Absturz der letzten Monate meinen Öl noch shorten zu müssen definitiv zu spät dran. Denn der eigentliche Absturz ist bereits erfolgt - und somit abgearbeitet. Die Faktein sind eingepreist - die Zukunft und das Risiko einer weltweiten Verknappung von Erdöl in den kommenden Jahren und Jahrzehnten hingegen spiegelt sich in den aktuellen Notierungen beim Öl nicht wieder - dürfte aber Thema werden, wenn die Wahrnehmung der Massen sich der Endlichkeit der globalen Ölvorkommen wieder bewusst wird und die Mähr von der vermeintliche Ölschwemme sich im nachhinein als gezielte Irreführung der Massen herausstellt.

Kurzum - wer Öl in Massen einlagert, so wie es die USA derzeit tun - der erwartet übergeordnet massive steigende Ölpreise. Nicht mehr und nicht weniger.


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