Dienstag, 11. August 2015

Von der Garagenfirma zum Milliardenkonzern...

Egal ob Google, Amazon, Hewlett Packard, Apple und wie sie alle heissen. All diesen milliardenschweren multinationalen Konzernen ist eines gemeinsam. Sie haben in einer Garage oder in einem Hinterhof ihre ersten Schritte gemacht. Dies gilt übrigens nicht nur für ökonomische innovative Geschäftsmodelle, sondern auch für Wissenschaft und Forschung. So hat beispielsweise ein Augenarzt namens Machemer Anfang der 70´er Jahre in der Garage seines Hauses - sehr zum Leidweisen seiner Frau - mit tausenden von Hühnereiern experimentiert. Sein Ziel damals: Der Bau eines Gerätes mit dem der Glaskörper im Auge des Menschen operativ entfernt werden kann. Wie immer werden solche Erfinder von den Kollegen des eigenen Faches oft belächelt und als Spinner abgetan. Doch davon lassen sich Persönlichkeiten, die großes vorhaben, nicht irritieren. Ihnen alles ist eins gemeinsam - mentale Stärke und Geduld. Sie lassen sich von nichts und niemanden aus ihrer Umwelt vom Ziel ihrer Träume abbringen. Und genau darin liegt ein Schlüssel zum Erfolg im Leben. Die meisten Menschen mit guten Ideen scheitern im Leben an ihrer Umwelt und dem Mangel an mentaler Stärke. Sie lassen sie von Freunden oder Partnern vom eingeschlagenen Weg abbringen - meist kurz bevor der eigentliche Erfolg sich einstellt. Machemer war da anders. Nachdem er ein Instrument kontruiert hatte mit dem sich das Eiweiss aus Hühnereiern schneiden und absaugen liess, probierte er es später erfolgreich am Menschen aus. Das Vitrektom - und mit ihm die heute in der Augenheilkunde nicht mehr wegzudenkende moderne Glaskörper und Netzhautchirurgie traten ihren Siegeszug um die Erde an und retteten Millionen von Menschen das Augenlicht. Machemer wurde später Professor und seine Frau dürfte ihm verziehen haben, dass er die Garage mit Hühnereiern damals belud und keine Zeit für sie hatte.


Machemer wurde nicht zum Milliardär - aber mit der Erfindung der Pars Plana Vitrektomie hat er sich in der Hall of Fame der Ophthalmologie unsterblich gemacht und heute werden in diesem Markt Milliarden umgesetzt. Einem Markt der ohne seine Aktivität in der hauseigenen Garage niemals entstanden wäre. Große Innovation werden in den Hinterhöfen und den Garagen der Welt geboren. Die meisten Großkonzerne von heute haben eine ähnliche Geschichte vor ihrem Siegeszug um die Welt. Wer diesen Start ups damals sein Geld zur Verfügung stellte hat heute bis auf alle Ewigkeit zu Lebzeiten ausgesorgt. So wird beispielsweise Jeff Bezos wahrscheinlich im kommenden Jahr der reichste Mann der Welt werden. Auch er, der bei Charles Schwab seine ersten Schritte im Finanzgeschäft unternahm und das College mit einem 1´er Zeugnis verliess, kündigte bei Charles Schwab seinen "sicheren" Job um in einer Garage online Bücher zu verkaufen, nach dem er festgestellt hatte, dass man mit dem Verkauf von Büchern im Online Segment die besten Gewinnmargen erzielen kann. Der damalige Jungunternehmer bot damals seinem ehemaligen Arbeitgeber Charles Schwab sogar eine 20 Prozentbeteiligung für die Bereitstellung eines Kapitalgrundstocks an. Doch der winkte ab. Die Firma Charles Schwab dürfte sich heute - rund 20 Jahre später grün und rot ärgern - die Geschäftsidee von Jee Bezos, dem Musterschüler - nicht mitgetragen zu haben. Denn inzwischen ist die Firma, die Bezos damals gründete mehr als 200 Milliarden US-Dollar wert und jeder Bürger - auch hierzulande - dürfte dort bereits schon etwas gekauft haben. Die Rede ist von Amazon. Das Vermögen von Bezos dürfte inzwischen bei rund 41-42 Milliarden US-Dollar liegen, wovon er zuletzt rund eine halbe Milliarde - wahrscheinlich aus fiskalischen Gründen - an der Börse realisiert hat.

Das Bezos ein gutes Gespür für neue Trends hat zeigen auch seine Einkäufe bei Unternehmen, die teilweise noch nicht an der Börse gelistet sind und deren Geschäftsmodell er nicht kopieren oder überbieten kann. So kaufte er sich bereits vor Jahren bei einem damals hierzlande unbekannten Taxiunternehmen namens Uber ein, welches damals mit rund 2 Milliarden USD bereits bewertet wurde und dessen Marktkapitalisierung heute bei rund 50 Milliarden liegen dürfte. Ähnliches machte Bezos bei Netflix, wo er einstieg, nach dem er das Geschäftsmodell nicht nachahmen konnte und feststellen musste, dass Netflix besser ist in dem Segment als seine eigenen Leute. Überflüssig zu erwähnen, dass heute der Wert seiner Anteile dort sich ebenfalls vervielfacht hat.

Die ganz großen Gewinner sind dabei jene, welche in der Frühphase solcher Unternehmen bereits waren einer Geschäftsidee ihr Kapital zur Verfügung zu stellen - zu einer Zeit als Erträge noch nicht zu erwarten waren, geschweige denn es so etwas wie ein Substanzvermögen gab und nur eine Idee oder ein Patent, den einzigen Vermögenswert neben dem Intellekt und der Expertise des Unternehmensgründers als Unternehmenswert verfügbar waren.

Ob Larry Page von Google, Steve Jobs bei Apple oder Bezos bei Amazon - allen ist eines gemeinsam: Sie haben ganz klein angefangen in einer Garage und stiegen in wenigen Jahren zu Mulitnationalen milliardenschweren Konzernen und Marktführern auf.


 Auch heute werden Unternehmen gegründet von teils hochbegabten jungen ehrgeizigen Menschen, die Klasse Ideen haben, aber kein Kapital - oder nur wenig Kapital. Viele dieser Unternehmen werden vielleicht nicht unbedingt zu Global Playern werden, aber dass müssen sie auch nicht. Denn es reicht bereits, wenn sie in der Lage sind mit ihren Ideen und ihrer Inspiration und ihrem Know How die Welt zu verbessern und ein Stück vorwärts zu bringen.

Doch es wird neue Steve Jobs und Larry Pages geben. Und sollten Sie Hinweise für solche Unternehmens mit einem innovativen Ansatz und bahnbrechenden neuen Ideen haben, welche die Welt in der wir leben nachhaltig verändern können dann berichten Sie mir davon.

Eine Email genügt. In diesem Sinne.

Herzliche Grüße.

Ihr

Cord Uebermuth.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen