Freitag, 21. August 2015

Vulkan mit seismischer Krise - Verschärfung der Lage am Sakurajima

Die Lage am Sakurajima, nicht unweit des Atomkraftwerkes in Sendai spitzt sich offenbar zu. Noch gestern morgen wurde an dieser Stelle auf zunehmende Aktivitäten hingewiesen, die via Webcam zu beobachten sind. Nun nähert sich in den kommenden Tagen wahrscheinlich noch ein schwerer Taifun vom Pazifik aus der Region.


Laut Medienberichten heisst es, dass es auch am Meeresboden am Fuss des Vulkans in einem 4 Kilometer entfernten Hafen zu Gasaustritten kommt. Der Vulkankomplex soll sich demnach bereits seit Januar bis zum 17. August um 16 Zentimeter angehoben haben, wie Radarmessungen nun gezeigt haben.

Die Behörden erwarten in der nahen Zukunft inzwischen eine große Eruption und treffen weiter entsprechende Vorkehrungen.


Der japanische meteorologische Dienst warnte am Dienstag erneut vor einer großen Eruption des Sakurajima und riet der Bevölkerung in der nahegelegenen 600000 Einwohner Stadt entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

Meines Erachtens, sollte mit Blick auf die Erfahrungen mit dem Mount St Helens im Jahre 1980 die gesamte Region einschliesslich Kagoshima SOFORT EVAKUIERT werden. Andernfalls besteht die Gefahr, mehr als eine halbe Million Menschen bei einem Ausbruch durch eine seitwärts gerichtete Druckwelle, Asche und pyroklastische Ströme getötet werden. Es ist zu befürchten dass die Behörden das Risiko der Lage massiv unterschätzen. Bereits beim Ausbruch des Mount Saint Helens in den USA breiteten sich Schlammlawinen mit 250 Stundenkilometer rund um den Vulkan aus. Die pyroklastischen Ströme breiteten sich dabei beim Ausbruch des Mount St Helens in den USA mit annähernd Schallgeschwindigkeit bis zu 37 Kilometer weit aus. Im Falle einer VEI 6 oder VEI 7 Eruption - oder gar eines Einsturzes der Aira Caldera muss hingegen mit weitaus verherrerende Auswirkungen gerechnet werden. Selbst bei einem VEI 5 Event sind die Einwohner der umliegenden Region in akuter Lebensgefahr. Sollte es zu einer großen Eruption kommen, so dürfte jede Evakuierung der Einwohner von Kagoshima zu spät kommen, da die Stadt nur rund 12 km vom Vulkan entfernt liegt.

Das Kyoto University’s Disaster Prevention Research Institute interpretiert den aktuellen Rückgang der entweichenden Gasmengen als einen Hinweis auf eine anstehende Eruption des Sakurajima. Um 3:13 am Mittwoch morgen erschütterte eine erste kleine Eruption den Vulkan und setzte eine Rauchsäule von 500 Metern Höhe frei. Dies geschah in diesem Jahr bereits mehrere hundert mal - zum Teil mit stärkeren Eruptionen.

Am 15.8. gab es zudem eine seismische Krise mit mehr als 1000 Beben an dem unter Beobachtung stehenden Vulkan.



Es ist ein Skandal, dass die japanischen Behörden nicht anfangen die gesamte Region zu evakuieren und dafür mehrere hundertausend Menschen in Lebensgefahr bringen.

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