Mittwoch, 6. September 2017

Superflare durch Sunspot 2673?

Nachdem Sunspot 2673 heute den stärksten X-Flare seit mehr als 10 Jahren auf der Sonne generiert hat stellt sich die Frage. ob der Sonnenfleck noch etwas größeres ausbrütet. Der x-flare kam zustande obwohl offizielle Stellen nur eine Wahrscheinlichkeit von 1 Prozent für ein solches Ereignis veröffentlichten. Ich wies bereits gestern darauf hin, dass meines Erachtens kein Dreifach konfiguriertes Magnetfeld der beta-gamma-delta Variante für einen X-Flare der Sonne erforderlich ist und meines Erachtens ganz andere Prozesse eine Rolle spielen und auch ein beta oder beta-gamme Magnetfeld zu einem koronaren Massenauswurf imstande sind. Dies hat sich inzischen heute bestätigt. 

Ein zweiter koronarer Massenauswurf steht noch aus...

Quelle des Bildzitates eines CME Ereignis: NASA

Die Dynamik - Charttechniker würden sagen das Momentum - mit dem ein Sonnefleck sich entwickelt ist meines Erachtens ein wesentlich härteres Kriterium zur Risikoeinschätzung für einen X-Flare und einen koronaren Massenauswurf, als die reine Reduzierung auf die Magnetosphäre der Sonne. Die Kombination aus Dynamik der Entwicklung eines Sunspots und der anderen Parameter ergibt ein aus vielen Faktoren gespeistes Wahrscheinlichkeitsmodell für eine solare Supereruption oder ein stärkeres Flarereignis auf der Sonne als die rein statische Betrachtung der Magnetfeldentwicklung. Die Magnetfeldentwicklung eines Sonnenflecks ist vielmehr das Resultat und nicht die Ursache der inneren Dynamikprozesse in der Sonne.

Das mit Abstand stärkste Ereignis auf der Sonne war das allgemeinhin bekannte Carrington Event, für dass es allerdings außer der detaillierten Zeichnungen über die Konfiguration der Sonnenflecken, keine physikalischen Beschreibungen gibt. Der stärkste X-Flare der letzten 10 Jahre von heute wurde nur am 28. Oktober 2003 durch einen X45 Solarflare übertroffen, bei dem die Messgerät bei der Stärke X28 die weitere Aufzeichnung verweigerten. 

Ich erwarte ein weiteren X-Flare der X30-X60 Kategorie, wenn die Röntgenstrahlung der Sonne das heutige Vormittagstief nicht unterschreiten sollte. Die Strahlenbelastung könnte dann sogar in den Wattbereich gelangen und würde neben einem X30-X60 Ereignis wohl auch einen Superflare und einen koronaren Massenauswurf wie 1859 triggern. 

Sollte sich die Röntgenstrahlung der Sonne wellentechnisch in den kommenden Stunden oder auch Tagen wie im nachfolgenden skizziert oder zumindest so ähnlich entwickeln, dann würde ich einen Superflare der stärksten Kategorie als wahrscheinlich ansehen, der dann vermutlich auch mit einem CME der Superlative assoziert ist und im Falle einer magnetischen Verbindung zur Erde einen totalen oder partiellen globalen Blackout verursacht. Voraussetzung das Tief im X-Ray Flux von heute Vormittag wird nicht mehr unterschritten....



Den Verlauf der Röntgenstrahlung im Vorfeld eines solchen Ereignis würde ich wie zuvor skizziert erwarten. Diesem Modell liegt zugrunde, dass die durch das Magnetfeld der Sonne gefangene innere Protuberanz des Sonnenmantels die entsprechenden "radiologischen" Widerstände durchbrechen muss um ein größeres Ereignis als das heutige aufzubauen. Wesentlicher Motor für ein solches Ereignis ist die Swingdynamik, die sich dabei mit entsprechendem Momentum im Sonneninneren aufbaut und dann explosionsartig wie eine klassische Impulswelle ihren Weg ins Freie sucht. Sollte die Röntgenstrahlung in den kommenden Tage einen ähnlichen wie in diesem von mir entworfenen hypothetischen Modell skizzierten Verlauf nehmen, dann erwarte ich auf der Sonne einen Superflare mit Erdbezug, sofern dieser bis zum Wochenende auftreten sollte.

Es ist mir klar, dass die offizellen Stellen, ebenso wie die Spezialisten, die die Lage zum Ausbruch des heutigen X-Flares auch falsch eingeschätzt haben und mit der üblichen 1 Prozentfloskel im Voraussagebericht noch am Sonntag kombiniert hatten, ehe sie am 4.9. zumindest ihre Risikoeinschätzung für eine Solarflare auf 25 Prozent angehoben haben. wobei die Dynamikprozesse, die ich am Dienstag schon hier beschrieb als exzeptionell zu bezeichnen sind und eine wesentlich höhere Risikoeinschätzung rechtfertigen. Doch scheinbar fehlte den Weltraumwetterfröschen der Mut ihre Modelle die hochdynamsiche und ungewöhnliche Dynamik der Entwicklung von Sunspot AR2673 miteinfließen zu lassen - oder was wahrscheinlicher ist - ihre alten Modelle berücksichtigen diverse andere Faktoren gar nicht erst bzw. es wurde von höherer Stelle aus untersagt eine Erhöhung der Risikoeinschätzung vorzunehmen.

Fazit: Sollte es zu einem Anstieg der Röntgenstrahlen der Sonne in den kommenden Tagen in der vorgezeichneten Weise kommen, dann erwarte ich einen Superflare noch vor Mitte nächster Woche. Die einzige Bedingung ist, dass die Röngtenstrahlung nicht mehr unter das gestrige Wochentief bzw. unter das heutige Vormittagstief fällt.

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