Montag, 20. November 2017

Interstellar - 400 Meter Asteroid rast durch unser Sonnensystem

Ein rund 400 Meter großer Asteroid wurde entdeckt und rast mit fast 100 000 Stundenkilometern durch unser Sonnensystem, wie die Euroäische Weltraumwarte ESO vor ca. 30 Minuten mitgeteilt hat. Das besondere an diesem intergalaktischem Superboliden ist nicht nur sein hohe Geschwindigkeit und seine Größe, sondern auch seine Herkunft. Demnach stammt das Monsterobjekt nicht aus dem eigenen Sonnensystem sondern ist ein zwischen den Sonnensystemen der Galaxis vagabundierender  Asteroid, dessen Herkunft unbekannt bleibt. Das riesige Objekt wirft mit der erstmaligen Beschreibung eines Asteroiden der interstellaren Ursprungs ist weitere Fragen auf.





Gibt es weitere Riesenbrocken, wie den nun entdeckten, die durchs All vagabundieren und unser Sonnensystem kreuzen? Möglicherweise sogar einen potentiellen Impaktor?

Ich denke schon. Das Problem bei solchen interstellaren Asteroiden, die es offensichtlich zu geben scheint, ist dass sie wahrscheinlich viel zu selten entdeckt werden und wenn sie entdeckt werden und sich auf Kollisionskurs mit der Erde sich befinden, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ebenso wenig abgewehrt werden können wie Asteroiden aus dem eigenen Sonnensystem die Jahre vorher vielleicht entdeckt werden. Damit ist klar, die Menschheit hat eine weitere Komponente im Rahmen einer erforderlichen langfristigen Strategie zur Planetenverteidigung zu meistern, so denn sie als Art überleben will. Vermutlich kreuzen unser Sonnensystem ein halbes Dutzend solcher Riesenasteroiden pro Jahr - ohne dass die Wissenschaft davon Kenntnis nimmt. Wie auch soll man in den endlosen Weiten des Weltalls durch das unser Sonnensystem in der Galaxis sich mit rund 83000 Stundenkilometern pro Stunde selber bewegt auch noch solche gewaltigen Gesteinsbrocken aus anderen Sonnensystemen, die vielleicht schon längst untergegangen sind, entdecken?

Interessant wäre auch die Antwort auf die Frage woher solche Asteroiden stammen und was die Ursache ihrer Entstehung war?

Der interstellare Asteroid, der erste seiner Art der jemals entdeckt wurde, wurde vom Very Large Telescope von Hawaii aus bestätigt - dem VLT, wie die ESO mitteilte. Demnach stammt der Asteroid aus Welten jenseits unseres Sonnensystems. Es handelt sich auch nicht um einen Kometen, da der Asteroid bei seinem Vorbeiflug an der Sonne im September keinen Schweif ausbildete.

Der Asteroid bekam den Namen Oumuamua. Seine Oberfläche ist  eisfrei und schwärzlich gerötet durch die Einwirkung kosmischer Strahlung über Abermillionen von Jahren hinweg, wie die Forscher herausfanden. Der entdeckte Himmelskörper kommt wohl aus der Konstellation des Sternes Vega im Sternbild Lyra. Allerdings als der Asteroid vor rund 300 000 Jahren sich da befand wo heute der Stern Vega sich befindet, war der Stern Vega sehr weit von Oumuamua entfernt.

Offiziell gehen die Wissenschaftler davon aus, dass ein Objekt wie Oumuamua einmal pro Jahr unser Sonnensystem passiert. Ich vermute dass diese Zahl zu tief gegriffen ist. Das diese Himmelsboliden nicht häufiger entdeckt werden, liegt offenbar daran, dass die irdischen Telescope in der Mehrzahl zu schwach sind um diese schwer zu identifizierenden Asteroiden aufzuzeichnen. Neben dem VLT auf Hawaii kommt dafür noch das Pannstars Teleskop in Frage.

Eine wissenschaftliche Sensation stellt das ganze hingegen durchaus dar - zumindest für den Fachbereich Astronomie. Daher erschien die Entdeckung heute offenbar auch im Nature.




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