Donnerstag, 7. August 2014

EZB - quid faciendum ?

Was solll die EZB tun?

Diese Frage dürfte sich die EZB seit einigen Tagen stellen, angesichts der Tatsache, dass die Märkte nach der Schwächung des Euros in den letzten Monaten verkauft werden und seit 3 Wochen anfangen zu fallen, anstatt zu steigen.




Die Mechanismen die dahinter stecken sind freilich leicht zu verstehen. Zum einen erleiden ausländische Investoren aus dem Dollar-Raum nun seit 3 Monaten herbe Währungsverluste am deutschen Aktienmarkt. Die Politik des schwachen Euros erweist sich somit als Bummerang für den europäischen Finanzmarkt. Aber nicht nur für den europäischen Finanzmarkt, sondern auch für den amerikanischen Finanzmarkt. Denn dort führt der konzertierte und verzweifelte Versuch der Notenbanken den Dollar zu stützen, obwohl massivste Handelsbilanzdefizite in den USA eingefahren werden - und das schon seit Jahren - dazu, dass sich die Exportseite in den USA durch den starken Dollar eher verschlechtert und damit die Gewinnaussichten der US-Unternehmen sich deutlich eintrübt. Die Folge auch hier ist an der Marktreaktion zu erkennen. Die Politik des starken Dollars wird von den Märkten umgehend abgestraft - die Kurse fallen.

Kein Wunder, kann doch eine Volkswirtsschaft, die im Defizit wirtschaftet nur durch Abwertung ihrer Währung versuchen diese Defizite aufzufangen. Doch genau das Gegenteil passiert - ganz offensichtlich wohl eher aus politischen, als aus ökonomischen Gründen. Der Markt erkennt diese Zusammenhänge zweifelsohne und setzt die EZB mit seiner Reaktion unter Zugzwang. Dies wird die EZB freilich öffentlich niemals zu geben. Aber schon längst ist klar, dass die Zentralbanken ihren Einfluss auf die Märkte verlieren.

Geht die EZB unter Draghi weiter den Weg der Euroschwächung zu Gunsten des Bankrott-Dollars, dann sind weitere Kursverluste an den Aktienmärkten sehr wahrscheinlich. Dies kann freilich nicht im Interesse des Kreditgeldsystems sein, da ein weiterer Rutsch an den Märkten das Geldsystem insgesamt und die Existenz der Zentralbanken zunehmend in Frage stellen dürfte.

Daher wird es interessant sein, ob die EZB heute eher versuchen wird den Euro aufwerten zu lassen, um die Kapitalflucht aus den Aktienmärkten zu stoppen, welche durch die Politik des weichen Euro´s initiert wurde und dem US-Aktienmarkt ebenfalls abstürzen lässt. Der Markt scheint dies zumindest anzunehmen, darauf weisen die Kerzenmuster der letzten Handelstage hin.

Gold sprang gestern schon an - ein Hinweis dafür, dass der Euro demnächst wohl eher aufwerten wird und man den Dollar versuchen wird kontrolliert abzuwerten. Diese Konstellation könnte in der Folge den Aktienmarkt in den USA wie auch Europa stützen und wieder Auftrieb verleihen.

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