Dienstag, 9. September 2014

Schwefeldioxid Emissionen am Bardarbunga steigen deutlich an...

Die Schwefeldioxid Emissionen am Bardarbunga steigen offenbar derart stark an, dass Wissenschaftler das Gebiet nun verlassen müssen. Wie auf den Webcams zu sehen ist setzt sich der parasitäre Magmaabfluss aus der Bardarbunga Caldera in Form der Fissureruption inzwischen fort.

Zwei Eruptionskegel mit massiven und hohen Lavafontänen am Bardarbunga
Foto vom 9. September 09:15 UTC - Quelle: Webcam: Mila - live from Island

Die täglichen Schwefeldioxisemissionen sollen bei rund 20 000 Tonnen am Tag liegen und bereits regional zu saurem Regen führen. Zum Vergleich - in Deutschland werden im Jahr knapp mehr als 400 000 Tonnen Schwefeldioxisd insgesamt - also durch Kraftwerke, Industrie und Strassenverkehr, emittiert, wie Ende August das Umweltbundesamt mitteilte. 

Schwefeldioxid fürt in der Atmosphäre zur Ausbildung von Kondensationskeimen, die in der Folge eine verstärkte Wolkenbildung und Niederschlagsmengen nach sich ziehen. Neben zunehmender Dämmerungsröte als Folge der Emissionen am Bardardbunga ist darüber hinaus mit einer Abkühlung zu rechnen, wenn dieser Prozess über Monate andauern sollte und möglicherweise in einer phreatischen Explosion des Bardarbunga einmünden sollte.

Gesundheitliche Folgen wären formal auch hierzulande denkbar, falls die SO²-Konzentrationen weiter ansteigen. In diesem Fall könnten vor allem Asthmatiker vermehrt Probleme bekommen. Bemerkenswerterweise zeigt auch der Katla im Süden Islands weiterhin seismische Aktivitäten, wenn auch nicht im gleichen Ausmass wie der Bardarbunga.

Sollten die Schwefeldioxid Emissionen weiter zunehmen und zugleich die Sonnenaktivität erneut absinken, dann könnte der kommenden Winter auf der Nordhalbkugel besonders kalt und frostig werden - allem voran in der Mitte und im Osten der USA. Europa würde zwar ebenso in Mitleidenschaft gezogen werden, aber durch den Einfluss des Golfstromes wäre nicht mit ganz so gravierenden klimatischen Auswirkungen in West und Mitteleuropa zu rechnen, sofern eine größere Eruption des Bardarbungas ausbleibt, was aber kritisch hinterfragt werden muss mit Blick auf den bisherigen Verlauf der Eruption am Bardarbunga.

Die Lava hat sich inzwischen auf ein Gebiet von 19 km² ausgedehnt und die seismische Aktivität ist unverändert hoch, was auf einen weiteren Zustrom von Magma aus dem Erdinneren schliessen lässt.

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