Montag, 24. November 2014

Der Mercedes - er läuft, er läuft nicht, er läuft, er läuft nicht...

Mercedes galt viele Jahrzehnte als Inbegriff von Qualität. Doch inzwischen zeigt sich seit 2 Jahrzehnten, dass die Qualität der Wagenschmiede aus Stuttgart zusehends zu wünschen übrig lässt.

Der Ausfall der Zentralhydraulik an meinem Fahrzeug - mittem im ärztlichen Notdienst an diesem Wochenende kam so denn auch zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Klar, dass der Wagen keinen Meter mehr gefahren werden konnte. Und versuchen sie mal Samstag Nachmittag noch eine offene Werkstatt zu finden. Vollkommen aussichtlos.

In solchen Augenblicken denkt man an jene Modelle der Vergangenheit zurück die einen jahrelang ohne Panne quer durch Europa gekarrt haben. Doch die modernen Plastikschüsseln der Gegenwart sind Wegwerfprodukte geworden. Die Motoren halten oftmals nur noch 150 000 Kilometer und sind dann verschlissen und unbrauchbar. Das ist ein Problem, dass durchaus auch bei Massenproduzenten inzwischen zum Alltag gehört. VW und sein Passat sind ein gutes Beispiel dafür. Haltbarkeit und Qualitätanspruch vergangener Zeiten lösen sich zusehendes zu Gunsten von sinnlosen Schnickschnack im Interieur von Fahrzeugen auf. Dafür blüht der Rost heutzutage wesentlich schneller als früher auf.

Wehmütig denkt man an die Zeiten eines Golf II zurück, bei dem der Hohlraumwachs noch hinten aus der Heckklappe floss - mitunter noch Jahre nach der Auslieferung. Was früher lief und lief, läuft heute meistens nur noch eine begrenzte Zeit und ist dann ein Fall für die Entsorgung. Kostspielige Reperaturen verderben da schnell auch dem letzten Autoenthusiasten den Spass am Autofahren. 

Bedenkt man dass diese Fahrzeuge von Mercedes bei ihrer Anschaffung ein Vermögen kosten, so sind die Fehlerlisten  und Mängel der Mercedes Fahrzeugflotte im Grunde komplett inakzeptabel.

Ähnliches gilt für viele andere Automobilhersteller, die offenbar zunehmend die Zeichen der Zeit verschlafen.

Nun - sind Autopannen insgesamt eher seltene Ereignisse - gleichwohl erfordern sie ein Umdenken bei den Betroffenen. So kam es daher, dass ich Sonntag morgens um 6 Uhr, nach einer Nacht auf der Untersuchungsliege mit meinem Notdienstutensilien zum Busbahnhof begab. Überflüssig zu erwähnen, dass im Novemeber ein solcher  Sonntagmorgen eher ungemütlich und kalt ist.

Dennoch - der Bus kam pünktlich und so ging es ab nach Düsseldorf. Meinte ich zumindest. Doch auf halber Strecke wurde mir mitgeteilt - als einziger Fahrgast an Bord des Linienbusses, dass die Fahrt zu Ende sei. Und so kam es dass ich unvermittelt um kurz vor 7 Uhr irgendwo zwischen Düsseldorf und Solingen an einer Haltestelle namens "Gabelung" mit der kalten Sitzbank eines ebenso ungemütlichen Bushäuschens vorlieb nehmen musste. Der nette Busfahrer wusste noch nicht einmal ob der nächste Bus bis Düsseldorf fahren würde und verwies darauf, dass er die Strecke immer erst 2 Stunden später fahren würde. Nun - so wartete ich eine halbe Stunde in der sich anbahnenden Morgendämmerung in der Nähe des Stadtfriedhofes auf den nächsten Bus, der mich nach Düsseldorf mitnehmen sollte.

Und während man so die leeren Strassen musterte, fragte ich mich, warum jemand seinen Toyota Starlet auf Böcken auf dem Parkplatz aufgebockt hatte, während im Stadtfriedhof die Grablichter einen daran erinnerten dass alles irdische früher oder später vergänglich ist. Überhaupt haben Friedhöfe - besonders in den frühen Morgenstunden des Totensonntags etwas sehr ernstes und erdiges. Jeder Mensch sollte von Zeit zu Zeit mal auf einen Friedhof gehen und sich erden. Denn das Zwitschern der Vögel zu früher Stunde erinnert einen auf angenehme Art und Weise, welch ein Segen und Geschenk das Leben ist.

Was kümmert da einen schon der defekte Mercedes - wenn gleich es natürlich gleichwohl ein Ärgernis ist nicht wie gewohnt die schon selbstverständliche Annehmlichkeit der automobilen Mobilität in Anspruch nehmen zu können - vor allem wenn es um die Erfüllung der dienstlichen Pflichten für die Allgemeinheit geht.

Kurz nach sieben kam dann schliesslich der Bus, der meine Fahr nach Düsseldorf fortsetzen sollte. Immerhin sassen 5 weitere Personen in dem ansonsten gähnend leeren Fahrzeug. Welch ein Komfort ein Auto in der Fortbewegung darstellt, lässt sich nur in der Fahrzeit ablesen, sondern auch in der Lärmbelastun im Innenraum. Der Motor des MAN heulte auf der Autobahn bei gefühlten 80 km/h mit einem Ohren betäubenden Lärm, so dass man sehr wohl nach vollziehen kann, warum Menschen bereits morgens sprichwörtlich gerädert zur Arbeitsstelle kommen. Gleichwohl ist mir schleierhaft, wie einige der Mitfahrer bei dem Lärm noch ein Nickerchen machen konnten. Doch das dürfte das Geheimnis der Arbeitssklaven der Schuldgeldsysteme sein.

Im schönsten Sonnenaufgang erfolgte dann nach fast 1 1/2 Stunden die Ankunft in Düsseldorf - für eine Strecke die mit dem Auto allenfalls 30 Minuten gedauert hätte - und an einem Sonntag Morgen wohl eher in 20 Minuten zu bewerkstelligen gewesen wäre.

 Nach einer kurzen Stippvisite in heimischen Gefilden ging es dann umgehend in den nächsten Notdienst - der Gottlob - ohne Ebola-Kontakt dann mich noch weitere 16 Stunden voll Zeit beschäftgen sollte.

Sehen sie mir es daher bitte nach, wenn ich die kommenden Tage hier nicht soviel schreibe - und mich erst einmal um den Rücktransport und die Wagenreperatur kümmern werde.

Die Märkte braucht man im Grunde eh nicht weiter kommentieren, da die zugrunde liegenden Probleme eh nicht abgeschafft wurden und die Risiken mit Blick auf die ausufernede Derivateblase weltweit in unvorstellbare Dimensionen inzwischen angestiegen sind. 

Warum sollte also ein DAX nicht direkt auf 100000 Punkte bis Ende des Jahrzehnts steigen und ein DOW Jones nicht ebenfalls ?

Es könnten auch 1 Million oder 2 Millionen Indexpunkte werden - solange die virtuellen Zahlungsversprechen weiterhin in hyperinflationärer Absicht in den Kreislauf gespült werden und der komplette Derivatewahnsinn immer größere Ausmasse annimmt.

Das ist wie mit dem Mercedes - sieht gut aus, fährt auch gut - nur wenn dann die Technik den Geist aufgibt - dann heisst es von einer Sekunde auf die andere : Game over...

Denken sie stets dabei, wenn man ihnen in Hochglanzprodukten versucht jene Produkte mit irgendwelchen utopischen Zinsversprechen zu verkaufen, die fernab der Realität sind und zudem nichts anderes als eine Mogelpackung der in die Bad Banks ausgelagerten Risiken anderweitig nicht verkäuflicher wertloser Müllderivate sind.

Bleiben Sie konservativ - die alten Autos ohne Schnick Schnack laufen immer noch am zuverlässigsten. Probieren sie es mal aus.

Herzliche Grüsse.

Cord Uebermuth.

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