Dienstag, 6. Januar 2015

Die Spreads bei Dollar Junk Bonds steigen deutlich...

Das Gelddrucken keine Lösung für realwirtschaftliche Fehlentwicklungen ist bekommen die Anleger derzeit deutlich zu spüren. Zum eine wird der Staatsbankrott Griechenlands medial als verkraftbar deklariert, wobei dieser noch gar nicht eingetreten ist. Denn wie bereits gestern dargestellt, verfügt Griechenland nachweislich über eines der größten Öl- und Gasvorkommen in der Welt. Genug um damit sämtliche Schulden zu begleichen und die Energieversorgung Europas auf Jahrzehnte sicher zu stellen.

Ein Faktum, über dass die USA in dieser Größenordnung nicht mehr verfügen. Gleichwohl zeigt der Kursverlauf des DAX im letzten Jahr bereits, dass entgegen der einstmals gehegten Hoffnung, dass ein schwacher Euro den Kursverlauf der europäischen Aktienindizes befeuern würde, genau gegenteilige Wirkung, so wie es schon von Anfang an an dieser Stelle bereits vermutet wurde. Der Grund ist auch einfach. Ausländische Investoren legen nur ungern Gelder in Märkten an, in denen ihnen im Verlauf der Zeit die Profite durch Währungsverluste zunichte gemacht werden. 

So hat der DAX zwar in 2014 gemessen in Euro nur magere 2.65 Prozent zulegen können, gemessen in US-Dollar aber per saldo bereits Verluste generiert. Warum sollte also ein Investor europäische Aktien kaufen, wenn die Papierwährung ein Risiko für ein Investment darstellt. Entsprechend sehen die Anleger nun, wie das Risiko im DAX und anderen Indizes entsprechend diskontiert wird. Da im Stundenchart eine SKS-Formation gestern vollenden wurde, sind weitere Kursverluste wahrscheinlich, wenngleich morgen nach mehr als 3 Prozent Verlust im FDAX am gestrigen Handelstag eine Chance besteht, dass der FDAX zumindest leicht freundlicher in den Handel startet. Ein solch freundlicher Start in den Handel darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass Overnight Trader einen leichten Anstieg zum Handelsauftakt vermutlich zum Glattstellen ihrer Overnight Positionen nutzen werden, so dass der DAX sehr wahrscheinlich anschliessend Kurs in Richtung 9216 und nachfolgend 9012 Indexpunkte nehmen dürfte.

Politik und Zentralbanken haben sehr viel Porzellan in Europa in den letzten Monaten zerschlagen. Die Folgen erreichen nun sukzessive die Anleihemärkte. Die Folgen dieser Entwicklung dürfte in naher Zukunft vor allem der US-amerikanische Aktienmarkt und Anleihemarkt zu spüren bekommen. Denn der schwache Euro belastet die US-Wirtschaft ganz erheblich und dürfte zu einer Ausweitung des Handelsbilanzdefizites der USA in der Folgezeit führen und die Exportzahlen im Land der grenzenlosen Verschuldung abstürzen lassen.

Die US-Dollar Junk Bondblase fängt an zu platzen...

Alamierend ist in diesem Zusammenhang der Anstieg der Spreads in den Dollar-Junkbonds. Diese haben sich in den letzten Wochen seit September fast verdoppelt, wie ein Blick auf die High Yield Bonds II zeigt. 

Die Entwicklung zeigt viele Paralellen zum Beginn der Subprime Krise in den USA. So weist der Anstieg der Spreads, die sich fast verdoppelt haben in den letzten Monaten, bei den Junkbonds auf eine zunehmende illiquide Marktsituation bei den Dollarbonds hin. Ein Warnsignal, dass der Markt für hochverzinste Anleihen im Dollarraum aus dem Junkbondsegment anfängt zusammen zu brechen. Ein weiterer Anstieg der Renditen bei den High Yield Bonds zusammen mit einer weiteren Zunahme der Spreads dürfte die anderen Anleihemärkte im Dollarraum "infizieren" und somit zur Zwangsliqudierung von US-Aktien führen. Ein Mechanismus der bereits im Vorfeld der Subprimekrise zu beobachten war und lange Zeit von den Mainstreammedien geleugnet wurde.

Der Dollar steht somit, neben dem US-Anleihemarkt und dort vor allem den Junk-Bond Markt, zunehmend unter Druck und eine weitere zunehmende illiquide Situation in den US-Anleihemärkten ist ohne weiteres in der Lage US-Anleihen und Aktien verstärkt auf Talfahrt zu schicken. Die Folge dieser Entwicklung wären forcierte Abzüge von Kapital aus dem Dollarraum. Die Liquidation der US-amerikanischen auf Kredit aufgepumpten Märkte ist dann in der Lage den Dollar verstärkt unter Druck zu setzen, was wiederrum den europäischen Aktienmärkten ebenfalls nicht schmecken dürfte, da die USA auf diese Weise erneut Deflation durch einen schwachen Dollar nach Europa exportieren.

Um es kurz zu machen: Der US-Dollar läuft Gefahr durch die zunehmende Illiquidität der High Yield Junk Bonds unter massiven Druck zu geraten. Sollte diese Entwicklung erst einmal der breiten Masse bewusst werden, dann dürften die US-Anleihemärkte deutlich unter Druck geraten - mit der Folge das die dann einsetzende Dollarschwäche die Risikoprämien in Form steigender Zinsen in den USA deutlich erhöht.

Setzt diese Abwärtsspirale erst einmal ein und kommt voll ans laufen, dann droht dem Dollarmarkt in allen Assetklassen - mit Ausnahme von Gold und Silber - ein dramatischer Abverkauf - als Ausdruck einer impliziten Dollarschwäche. Dies kann sehr schnell passieren, wenn der High Yield Bond Markt weiter in den kommenden Tagen und Wochen an Boden verliert. Das Volumen der in diesem Markt zunehmend notleidenden Kredite ist enorm und bei weitem größer als das Volumen der griechischen Staatsschulden.

Das Feuer im Anleihemarkt brennt derzeit in den USA und nicht in Europa. Nur schweigen die Mainstreammedien derzeit noch zu den zunehmenden Problemen der Dollar Junkbonds.

Allein im US Energiemarkt stehen 550 Milliarden US-Dollar in Form von Junkbonds zu Disposition.


Allein 774 Milliarden US-Dollar müssen in 2015 im High Yield Bond Bereich ausbezahlt werden.

Der Anstieg der Renditen bei den Junk Bonds in den USA weist viele Parallelen zur Vorkrisenzeit von 2008/2009 auf. Damals fielen die Renditen bei den High Yields Junk Bonds vom Kriseniveau 2003 auf sehr niedrige einstellige Prozentbereiche. Nach einer Phase allmählichen Anstieges mit ebenso beginnender Ausweitung der Spreads im Rahmen der damals startenden, in den Mainstreamedien geleugneten zunehmenden Illiquidität des Marktes kam es zu einem ähnlich verlaufenden ersten kleinen Anstieg der Renditen. Mit Bruch der damaligen Make or Break line wurde schliesslich wenig später die Finanzkrise 2008/2009 eingeleitet. Charakteristisch war dabei, dass die Renditen bei den Junk Bonds das Vorkriseniveau aus 2003 um mehr als das dopppelte übertrafen.

Junk Bond Market Crash 2007-2009
Nun deuten die Muster erneut auf einen ähnlichen Verlauf in dem Segment hin - ungeachtet der Mainstreampropaganda, die versucht die überteuerten US-Bonds noch an ahnungslose Anleger zu verscherbeln, ehe die eigentlich Abwertung der Dollarbonds erfolgen wird. Dazu folgende Grafik:

Aktueller Stand der Dinge - im Vorlauf eines Dollarbondmarket Crashs
Prognose für High Yield Junk Bonds im Dollar...

US-Dollar Junk Bond Market Collaps Szenario Pattern Äquivalent to 2003-2009

Ein solches Szenario entspräche vom Muster her dem letzten Vorkrisen Szenario. Hierbei wird modellhaft unterstellt, dass im Junk Bonds Bereich des Dollars eine ähnliche Entwicklung erneut ablaufen wird, bei der das vorherige Krisenlevel, das nun bei 18-22.5 Prozent definiert werden kann, in Analogie zum Verlauf der vorherigen Krise in etwa um das doppelte übertroffen wird. Dies hiesse ein Kollaps der Junk Bonds Märkte im US-Dollar würde wahrscheinlich erst im Bereich von 45-50 Prozent ein Ende finden, sofern die USA sich da nicht schon bereits im Staatsbankrott befinden. Ein Hinweis für ein solches Szenario wäre ein Überschreiten der High Yield Junk Bond Rendite im Bereich von 8 Prozent, der nun zu definierenden Make or Brake Line im Bezug auf das vorherige Krisenszenario aus 2008/2009.

Die Brisanz dieser Entwicklung wird zu recht von den Mainstreammedien verschwiegen, da davon ausgegangen werden muss, dass wie bei der letzten Krise grosse Adressen versuchen werden die vollkommen überteurten US-Dollarbonds noch los zu schlagen. Sollte das skizzierte Szenario eintreten, dann dürfte es für die globalen Finanzmärkte sehr unangenehm werden - erst Recht für die total überschuldeten Staaten von Amerika.



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