Mittwoch, 29. April 2015

DAX - Mini Crash schreckt die Anleger auf...

Der DAX legte heute einen für die Mehrzahl der neuen Marktteilnehmer sicherlich ungewohntes Marktverhalten hin - er fiel anstatt zu steigen - wobei fallen für die Dynamik des Abverkaufs eher noch eine vorsichtige Umschreibung ist. Denn inzwischen hat der DAX rund 1000 Punkte seit dem Jahreshoch verloren.

Schon vor einigen Wochen wurde auf die Gefahren drastischer Kursrückgänge hingewiesen, als auf Anlegermessen wie in Düsseldorf von jenen "Experten", die als Chartgurus sich inzwischen vermarkten lassen und dafür rund 2000 Euro für eine Seminarstunde von den Zuhören, wie zuletzt auf der Invest kassieren, neue Kursanstiege ausgerufen wurden. Wer hier mitliest, konnte sich die 199 Euro für ein Seminar mit Harald Weygand, Rocco Gräfe und dem selbsternannten Experten Stanzl sich sparen. Immerhin waren aber 39 Besucher der Invest bereit diesen Herren für 2 Stunden Vortrag mehr als 10 Unzen Silber auf den Tisch zu legen. Abzocke nenne ich sowas. Aber jene die soviel für einen Plausch mit den Buben aus München auf den Tisch legen sind aber auch selber Schuld. Denn entweder haben sie zuviel davon, was am wahrscheinlichsten ist, oder sie sind schlichtweg zu bequem sich das notwendige Basiswissen anzueignen um an den Märkten zu überleben. Bei einem Wochenend Seminar wäre eine Teilnahmegebühr von 199 Euro pro Person sicherlich vertretbar - aber nicht für einen 2 Stunden Vortrag. Denn in 2 Stunden wird niemand irgend jemanden das Know How und Basiswissen zum Verständnis der Märkte vermitteln. Das ist wie beim Erlernenen eines Musikinstrumentes. Erst müssen sie lernen die Noten zu lesen, nur dann können sie auch im Orchester nach jahrelanger Übung mitspielen... Das dabei immer mal ein paar schiefe Töne rauskommen liegt auf der Hand. Am Ende entscheiden sie in welcher Liga sie spielen... 

Doch ein weiterer Umstand wies darauf hin das große Adressen hierzulande ihre Aktien losschlagen wollen und dem dumb money andrehen. Und zwar als Ende März Broker und Banken hingingen und unter medialem Tamtam der Masse den kostenlosen Kauf von Aktien wärmsten ans Herz legten und die Mainstreammedien die Anlagenotstand predigten und Aktien als die neuen Zinspapiere ohne Risiko darstellten.  Das ist natürlich ebenso Blödsinn - denn das ganze Leben besteht aus Risiken - jeden Tag - also warum sollten Aktien davon plötzlich ausgenommen sein?

Nun - zum Thema kostenlos und umsonst - oder for free wie es im englischen heisst. Dazu hatte ich mich hier schon einmal an dieser Stelle kurz geäussert. Es liegt auf der Hand, wenn Banken und Broker hingehen und etwas for free feilbieten, bei vielen der Verstand aussetzt. Denn das Wort "umsonst oder noch knackiger "gratis"" löst Mechanismen aus, die zu irrationalem Handeln führen, was oftmals teuer zu stehen kommt. Genau, dass hat die Finanzbranche sich auch Ende März, als der DAX über 12000 Punkten stand zu nutze gemacht. Kostenlos sollte man kaufen können - aber dies galt nicht für Verkaufsorders.Warum, dass kann sich ein durchschnittlich intelligenter Mensch, der noch halbwegs bei Verstand ist sicherlich selber denken...

Die Wirkung der Eintagsfliege blieb nicht aus - der DAX huschte damals noch einmal - wahrscheinlich sehr zur Freude der Initiatoren - über 12000 Punkte und man darf davon ausgehen, dass die Finanzmogule dem Massenvolk ihre Aktien dabei aufs Auge gedrückt haben. Denn bereits am nächsten Tag begannen die Kurse einzuknicken. Heute stehen, jene die damals "für umsonst" gekauft haben vor herben und massiven Verlusten. Ein weiterer Hinweis dafür, dass "für umsonst" sich in aller Regel nicht rechnet, sondern ganz im Gegenteil am Ende ein Verlustgeschäft ist und noch wichtiger - lassen sie die Finger von solchen Aktionen. Ehrlicher wäre gewesen Verkaufsorders im Hoch für umsonst anzubieten - und im Tief die Käufe kostenlos zu gestalten. So wollte man die Anleger nur hinters Licht führen...

Doch dies ist nicht der einzige Grund warum der DAX heute bereits anfing abzusaufen und jene die Ende März und Anfang April kauften nun das große Zittern bekommen.

Es hat schlicht ergreifend auch konjunkturelle Gründe. So zeigt sich inzwischen immer mehr, dass die Russlandsanktionen, welche auf Direktive der USA den Deutschen und Europa aufs Auge gedrückt wurden, tiefgreifende Bremsspuren hinterlassen haben, Daher wäre ein Ende der selbstzerstörerischen Sanktionen gegen Russland mehr als zu begrüßen und sehr wahrscheinlich eine echte Wohltat für die deutsche und europäische Wirtschaft. mehr zumindest als die Abwertung des Euros gegenüber dem Dollar in den letzten 4 Jahren gebracht hat und die anfängt sich ins Gegenteil zu verkehren. Denn inzwischen steigen die Benzinpreise an den Zaofsäulen wieder deutlich an, weil der Euro anfängt aufzuwerten und der Dollar vor allem schwächelt.

Dazu kommen Gewinnmitnahmen beim Bund Future, welche das deutsche Zinsbarometer deutlich einknicken liessen - nach immerhin 71 Wochen Anstieg im Bund Future, der alles andere als natürlich war, ist es diese Woche zu einem leichten Zinsanstieg gekommen. Ein zunächst noch kleines Warnsignal...

Zwar glaube ich nicht, dass dieser marginale Zinsanstieg derzeit nachhaltig sein wird.Doch zumindest liegt ein wake up Signal vor. Auch glaube ich nicht das der Bill Gross, der EX-Pimco Chef ein Engel ist, wenn er wie dieser Tage verkündete, ein Short auf den Bund Future der Trade des Lebens sei. Dafür fehlt einfach noch der finale Buying Climax - jener Volume und Anstiegstag, jener Exhaustiontag, der allen Marktbeobachtern die Sprache verschlägt. Wer hier mitliesst, weiss, dass ich ich im Extrem im Bund Future Zinsniveaus erwarte, die bis an die 200´er Marke und auch darüber heranreichen. Dafür bedarf es aber sicherlich einer "vorbereitenden Massnahme" - damit es zu einem solchen finalen Anstieg kommt. 

Doch damit nicht genug, auch unser Zentralgestirn schwächelt massiv und sendete gestern sogar einen CME aus, während die Zahl der Sonnenflecken auf nunmehr nur noch 34 Sunspots gefallen ist. Allein damit lag ein Indiz vor, dass die Kurse schwächeln dürften.

Charttechnisch war bis heute durchaus noch denkbar gewesen, dass der DAX sich bis morgen noch auf einem Niveau von 11962 Indexpunkten halten könnte. Doch mit der heutigen Abverkaufsbewegung nimmt der Markt bereits vorweg, was eigentlich erst nächste Woche hätte passieren sollen. Doch es zeigt sich, die Märkte sind wesentlich agiler und schneller geworden als früher - und so fängt der negative Spannungsbogen - also die negative Divergenz zwischem Momentum und Kursverlauf heute an sich nach unten dynamisch aufzulösen. Es erscheint wahrscheinlicher, dass der DAX in jede Reaktion derzeit mit Blick auf die vorliegenden Verkaufssignale eher abverkauf, als gekauft wird, bis sämtliche Positionsschieflagen bereinigt sind. 

Fassen wir zusammen so gibt es eine Reihe von Faktoren die den DAX belasten:

1. Negative Divergenzen und eine abwärtsgerichtet Impulsdynmik mit Bruch der Minimumreaktion auf Schlusskursbasis und der Aktivierung der 10747 Indexpunktemarke und darunter einem Ziel bei 10500 Indexpunkten - im Extrem die Pullbackvariante an die 10072 Indexpunkte vom Vorjahr.

2. Ein schwacher Dollar - gepaart mit steigenden Ölpreisen und spürbarem Anstieg der Benzinpreise an deutschen Tankstellen von im Schnitt rund 15 Prozent inzwischen. Die Autofahrer und Pendler werden spürbar gemolken.

3. Rückläufige Sonnenaktivität und einen CME am 28. April seitens unseres Zentralgestirns.

4. Erster kleiner Zinsanstieg im Bund Future, wobei der Mini Crash im DAX nicht wie sonst zu steigenden Notierungen geführt hat, sondern zu fallenden Notierungen zusammen mit einem schwachen Dollar. Dies ist ein Hinweis darauf, dass angloamerikanische Adressen ihre angehäuften Gewinne beim Bund Future, sowie im DAX anfangen heim zu holen. Wie lange dies der Fall sein wird, lässt sich derzeit schlecht abschätzen.

5. Der Mai steht vor der Tür - auch hier könnten eine Reihe von Marktteilnehmern vor dem Sommer Kasse machen, denn sell in may and go away ist immer noch tief verankert im Denken der Menschen - wobei in Zeiten von Algorechnern - die Dimension Mensch und ihr Sozialverhalten inzwischen einen weitaus geringeren Einfluss haben dürfte als früher.

6. Das Beispiel Aixtron zeigt, dass die QE-Massnahmen nicht dazu fürhen, dass das Ausland wegen eines verbilligten Euros, anfängt mehr langlebige Güter zu bestellen. Im Gegenteil. Erschwerden kommt hinzu, dass die Sanktionen gegen Russland, die man als Volksverarschung auffassen kann, ökonomischer Wahnsinn sind, da sie viele Betriebe in Deutschland in existentielle Schwierigkeiten bringen. Dies ist erkennbar, dass die Exporte nach Russland inzwischen um 30 Prozent eingebrochen sein sollen.

7. Offenbar ist man auch nicht gewillt ein Plunge Protection Team einzurichten, welches den europäischen Aktienindizes Unterstützung liefert. Denn es fällt auf, das Kursstürze in Deutschland oftmals sehr brutal verlaufen - und im Gegensatz zu den USA eine "Kurspflege" nicht erfolgt. Der Privatanleger wird somit zum Freiwild der Banker...

Doch auch die Wirtschaft in den USA entwickelt sich weitaus schwächer als erwartet. Das BIP wächst langsamer als die Schulden in den USA. Damit sitzen die USA in der Zinsfalle einer auf herkömmliche Art und Weise nicht mehr bedienbaren Schuldenblase. Der schwache Euro dürfte daher vermutlich, wegen der strukturellen Defizite in den USA zu einer Belebung der Nachfrage in Deutschland und Europa führen.

Das Weltfinanzsystem hat ein strukturelles Problem - und dies ist in den massiven Schuldenorgien der überschuldeten Staaten von Amerika und dem Rest der Welt zu sehen. Das größte Risiko stellt aber die globale Derivateblase dar. Nicht ohne Grund ist die Deutsche Bank in den letzte Tagen einer der Hauptverlierer. Denn die Derivateblase der DBK ist derart gewaltig, dass der Deuschen Bank die Finanzierungskosten in Anbetracht der schieren Größe, dieser Derivateblase, in existentielle Schieflage bringen kann. Denn bei rund 70 Billionen - oder 70 000 Milliarden an aufgetürmten Derivaten bei der Deutschen Bank - bedarf es nur eines Zinsanstieges von 0.2 Prozent um die Kosten auf sagenhafte 17 Milliarden USD im Jahr ansteigen zu lassen. Bei einem Ziinsanstieg auf 0.5 Prozent dürfte die DBK dann schon rund 50 Milliarden an Zinslasten zu stemmen haben - im Jahr wohlgemerkt. Wie das auf Dauer gehen soll? Fragen sie mich was besseres.

Vor 7 Jahren skizzierte ich ein Untertassenszenario für die Zinskurve für die kommenden 30-40 Jahre und prognostizierte einen echten Zinsanstieg erst für die Zeit ab 2036. Die vor rund 7-8 Jahren getroffenen Annahmen sind bis heute im großen und ganzen eingetroffen.

Daher sind Äusserungen wie von Bill Gross dieser Tage mit Vorsicht zu geniessen. Das gleiche gilt für Gestalten aus dem Hause Goldman Sachs, wie dem dortigen Chefsvolkswirt, der bei gegenteiliger Signallage im EUR/USD versuchte den Markt zu täuschen, was ihm aber nicht gelang.

Auf eins können sie stets vetrauen - das Banker und Fiinanzinstitute ihnen niemals die Wahrheit sagen, sondern in aller Regel hinters Licht zu führen versuchen. Goldman Sachs ist eine dieser Banken, die am Weltgeldbetrug Milliarden jedes Jahr verdient. Wie lange noch bleibt abzuwarten. Ich gehe davon aus, dass in einer der kommenden Finanzkrisen, die strukturell bereits heute angelegt werden Goldman Sachs von der Bildfläche verschwinden wird. Dafür sind die nämlich zu tief im Sumpf verwickelt.

Bleiben Sie daher Vorsichtig - warten sie ab bis der Markt Kaufsignale aussendet. Investieren sie nur in unterbewertete Aktien, - sprich in Substanzvermögen und entsprechende zukunftsweisende Technologien, die Nachhaltigkeit und Schutz der Schöpfung sich auf ihre Unternehmensziele geschrieben haben.

Denn der Megatrend in diesem Jahrhundert wird sehr wahrscheinlich grüne Energie sein - und alles was die Schöpfung und damit die Lebensgrundlage der Menschheit auf der Oase namens Erde auch für die kommenden Jahrtausende erhält. Es würde mich daher nicht überraschen, wenn in den kommenden 7 Jahren eine Sektorrotation einsetzt, bei der Green Power und Energy auf der Kaufliste steht, ebenso wie Minenwerte, während die großen Techwerte eher schwächeln - allem voran die inzwischen total überbewerteten Biotechs, wie Regeneron, Amgen, Isis Pharmaceuticals´, Incyte und wie sie alle heissen.

Dies gilt erst recht für die Bubble Aktien wie ein Frazebook oder auch eine Twitter, die jeglicher Bewertung spotten und als Blasenwerte zu umschreiben sind...


RISIKOHINWEIS UND HAFTUNGSAUSSCHLUSS

Die Angaben dienen nur zu Informationszwecken. Indirekte sowie direkte Regressinanspruchnahme und Gewährleistung werden kategorisch     ausgeschlossen. Insbesondere gilt dies für die bereitgestellten Handelsanregungen. So stellen diese in keiner Weise einen Aufruf zur individuellen oder allgemeinen Nachbildung, auch nicht stillschweigend, dar. Handelsanregungen oder anderweitige Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder derivativen Finanzprodukten dar. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen der veröffentlichten Inhalte ist somit ausgeschlossen. Die

Redaktion bezieht Informationen aus Quellen, die sie als vertrauenswürdig erachtet. Eine Gewähr hinsichtlich Qualität und Wahrheitsgehalt dieser Informationen muss dennoch kategorisch ausgeschlossen werden. Leser, die aufgrund der veröffentlichten Inhalte Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Die Informationen begründen somit keinerlei Haftungsobligo. Insbesondere weisen wir hierbei auf die bei Geschäften mit Optionsscheinen, Derivaten und derivativen Finanzinstrumenten besonders hohen Risiken hin. Der Handel mit Optionsscheinen bzw. Derivaten ist ein Börsentermingeschäft. Den erheblichen Chancen stehen entsprechende Risiken bis hin zum Totalverlust gegenüber. Nur wer gem. § 53 Abs. 2 BörsenG die bei Banken   und Sparkassen ausliegende Broschüre "Basisinformationen über Börsentermingeschäfte" und das Formular "Verlustrisiken bei Börsentermingeschäften" gelesen und verstanden hat, darf am Handel mit Optionsscheinen teilnehmen. Indextrader24.com weist darauf hin, dass es den Handel mit Optionsscheinen oder anderen derivativen Instrumenten ausser zu Absicherungsgeschäften ausdrücklich ablehnt, da mit solchen Instrumenten das Risiko des Totalverlustes des Vermögens verbunden ist.


WICHTIGER HINWEIS:

Erklärung nach § 34b Abs. 1 des Wertpapierhandelsgesetzes


Der Betreiber dieser Internetpräsenz erklärt, dass er bzw. sein Arbeitgeber oder eine mit ihm oder seinem Arbeitgeber verbundene Person möglicherweise im Besitz von Finanzinstrumenten ist, auf die sich die Analysen oder Beiträge auf den Seiten von www.indextrader24.com beziehen, bzw. in den letzten 12 Monaten an der Emission des analysierten Finanzinstruments beteiligt war. Hierdurch besteht die Möglichkeit eines Interessenkonfliktes.

Alle Analysen und Beiträge sowie die mit den verfügbaren Darstellungs- und Analysewerkzeugen erstellten und angezeigten Ergebnisse dienen ausschließlich zur Information und stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar. Beachten Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB`s). Für Vermögensschäden wird ausdrücklich keine Haftung übernommen.

Alle Rechte vorbehalten.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen