Montag, 11. Mai 2015

Ist das angloamerikanische Finanzsystem am Ende?

Beim Fussball ist für viele Zuschauer die Lage im Grunde immer klar - denn Fussball ist einfach zu verstehen. Wer die meisten Tore schiesst gewinnt. In der Wirtschaft ist es kaum anders - doch in der Realität versuchen Medien und Politiker den Menschen den Blick aufs Spielfeld zu verwehren, in dem sie allerlei Nebelkerzen im Stadion der Weltfinanz zünden und mit Randalen am Spielfeldrand vom tatsächlichen Spielverlauf auf dem Grün der Weltwirtschaft abzulenlen versuchen.

Denn würden Medien und Politik aufhören stetig Nebelkerzen zu zünden und vom Geschehen an den Weltfinanzmärken abzulenken - jüngstes Beispiel die Posse um Englands Parlamentswahl - dann würden die Menschen sofort erkennen, was gespielt wird.

Denn in Wirklichkeit überlebt nur die Wirtschaft, die produktiv ist und einen entsprechenden Mehrwert erwirtschaftet. Entscheidend ist dabei vor allem der Blick auf die Handelsbilanz eines Landes, an der man erkennt, wer auf Kosten von wem lebt, und somit über seine Verhältnisse.

Länder, wie Griechenland, die dauerhaft eine negative Handelsbilanz haben, gehen am Ende in den Staatsbankrott. Doch Griechenland ist ein Zwerg im Vergleich zu den Pleitiers in der City of London und an der Wall Street. Denn dort produziert man seit Jahren und Jahrzehnten Rekord Handelsbilanz defizite - und zwar eins nach dem anderen.

Kurzum - die Volkswirtschaften in den USA und England sind extrem unproduktiv und man lebt dort über seine Verhältnisse. Ein Zustand der auf Dauer unweigerlich in den Staatsbankrott dieser Nationen führen wird.

Zwar versucht die Bank of England durch die Druckerpresse fortlaufend den Untergang des Britischen Pfundes zu verhindern, aber ein Blick auf die Handelsbilanz und die Staatsverschuldung des Inselreiches reicht um erkennen zu können, dann Englands Finanzsystem und Englands Wirtschaft langfristig nicht überleben wird. Die Insolvenzverschleppung die in England, wie auch den USA betrieben wird, ist wahrlich als historisch zu bezeichenen. Sich angesichts der chronisch desaströsen Lage in den USA und Englands über Griechenland zu diskutieren ist in etwa so, als ob man über ein schrottreifes Fahhrad verhandelt, während bereits die US-Rostlauben in der Autopresse landen und geschreddert werden. Das gleiche gilt für die englischen Schrotthaufen.

Die Staatsverschuldung in England und das dortige Handelsbilanzdefizit übertrifft jene der Griechen um eine vielfaches und die der Pro Kopf Verschuldung in der Eurozone ebenfalls. 


Und wer glaubt, dass die Engländer noch eine funktionierende Großindustrie hätten, die ohne neue Schulden, einen Mehrwert schafft, der hat noch nicht kapiert, dass Englands Wirtschaft nur Schein und weniger Sein ist.

Auch das Ausmass der QE-Maßnahmen der Bank of England übertreffen jene der EZB um ein vielfaches. So werden in England pro Kopf umgerechnet rund 9342 Euro an Pfund neu gedruckt - und dies jährlich. Das QE Programm der Engländer um die eigenen Staatsfinanzen zu retten beläuft sich inzwischen auf rund 500 Milliarden Euro im Jahr - und das bei lediglich 51 Millionen Einwohnern in England. Zum Vergleich - in der Eurozone leben mehr als 354 Millionen Menschen und die EZB will bis September 2016 1 Billion "drucken" - also nur rund 1/3 dessen was die Engländer an pro Kopf Inflation erzeugen.

Das britische Pfund ist daher langfristig hochgradig absturz gefärdet. Die englische Valuta wird durch Deutschland sicherlich nicht gerettet werden. Europa kann sich glücklich schätzen, das England kein Mitglied der Eurozone ist. Denn angesichts der Gelddruckorgien der Engländer, welche in den Massenmedien geflissentlich unterschlagen werden, ist bereits heute klar, daß das britische Pfund auf dem absteigenden Ast ist.

Ein Sturz des GBP gegen den Euro auf mindestens 1.70 EUR/GBP in den kommenden 5-10 Jahren würden mich daher nicht überraschen. Wenn England irgendwie seine Industrie wieder ans laufen bringen will - abseits der Finanzmetropole London, dann wird dies nur über eine Abwertung des britischen Pfundes gelingen. Dazu müsste England jedoch ebenso eine entsprechende Infrastruktur aufbauen, wozu man angesichts der enormen Staatsschulden, die inzwischen vermutlich jenseits der 1.6 Billionen (englisch trillionen) Pfund Marke notieren dürfte, kaum mehr in der Lage sein dürfte.

England droht das gleiche Schicksal wie Griechenland - chronische Handelsbilanzdefizite in dreistelliger Milliardenhöhe, gepaart mit steigender Staatsverschuldung, die sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdreifacht(!!!) hat - lassen keinen anderen Ausweg als den Staatsbankrott der englischen Nation zu.

Wer immer dies in Abrede stellt, der versucht von den wahren Problemen der USA und England, die eng miteinander verbandelt sind, abzulenken. Denn es dürfte ausser Frage stehen, dass ein Bankrott des englischen Finanzsystems unweigerlich auch die USA in den Abgrund reißen werden.

Man darf gespannt sein, wie lange es den Akteuren und Nebelkerzenwerfern gelingen wird, die Wahrheit über den Zustand des angloamerikanischen Finanzystems mit Nebelkerzen aller Art zu verdecken.

Am Ende werden die USA nicht nur QE4, sondern auch QE5 und QE6 usw. auflegen müssen.




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