Mittwoch, 26. August 2015

Wenn man durch sein Chartheft blättert...

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn man in diesen Tagen durch sein Chartheft blätter um zu schauen, welche Szenarien man im langfristigen Kontext durchgespielt hat, so ist dies meist sehr interessant - zumindests für mich. 

Dow Jones Prognose und Verlauf aus dem Jahre 2013...

Chart erstellt mit www.tradesignalonline.com
...achten sie auf die Grundströmungen - sprich das Grundrauschen.


Denn lange bevor die eigentlichen Marktbewegungen sich entfalten - egal ob nach oben oder nach unten - ist es immer wieder verblüffend, wie im großen und Ganzen die Trendsbewegung - unbeschadet der Subwellen in den Indizes - sich entwickeln. Zwar gibt es in Anbetracht der Schwierigkeit die Volaentwicklung zu antizipieren teils quantitative Abweichungen - gleichwohl lässt sich das Grundrauschen - sprich die übergeordnete Strömung sehr wohl recht gut für den mittelfristig und langfristig orientierten Investor herleiten - unbeschadet der Tagesmuster.

Ich spiele stets verschiedene Szenarien bei einem Wert durch, die konditional miteinander verknüpft sind. So wie in der Medizin gibt es zu einem Symptom verschiedene Möglichkeiten einer zugrundeliegenden Erkrankungen. Die möglichen Krankheiten die in einer unbekannten Situation in Betracht kommen heraus zu filtern nennt man Differentialdiagnose. Dieser Prozess ist auch an der Börse nötig, solange bis entsprechende weitere Daten und Informationen einem weiteren Anhalt liefern, um was es sich am Ende handelt. Die elementare Frage ist dabei stets herauszufinden ob eine Marktbewegung korrektiv im Rahmen eines Trends verläuft oder ob es sich nicht um eine Korrektur, sondern um eínen Biaswechsel - oder gar Trendwechsel handelt.

Zum Dow Jones kann derzeit nur gesagt werden - was ebenso für den DAX gilt, dass gegenwärtig nicht mit Bestimmtheit gesagt werden kann, ob wir es mit einem generellen Trendwechsel - oder mit einer Korrektur im Aufwärtstrend zu tun haben. Diese Unsicherheit dürfte auch noch eine Weile anhalten. Das Problem ist aber, dass im Falle eines übergeordneten Trendwechsels, die Märkte Gefahr laufen weiter unter Druck zu geraten. Bislang gibt es gegenwärtig weiterhin keinen Anhalt dafür dass der Impulswechsel zur Unterseite, der seit Juli läuft schon beendet wurde. Solange die Minimumreaktion nicht nachhaltig und vor allem signifikant und auf Tagesschlusskursbasis, besser noch per Wochenschlusskurs genommen wird, sind weitere Kursverluste wahrscheinlicher, als erneute Kursanstiege - auch wenn überall nun die Permabullen wieder schwadronieren und meinen das nun der Zeitpunkt zum Einstieg gekommen sei. Dies mag vielleicht der Fall sein, muss es aber nicht - genauso kann es auch weiter abwärts gehen.

Meines Erachtens ist nur ein Zusammenspiel aus Ölpreisanstieg und eine Regulierung und Abschaffung des Hochfrequenzhandels geeignet die Märkte zur Umkehr zu bewegen. Der letzte Montag zeigte, dass es gerade die HFT-Rechner waren, die den Kurssturz beschleunigten und mancher Anleger fragt sich inzwischen zurecht, warum Kauf oder Verkaufsorders an Wendepunkten nicht ausgeführt werden. Die Ursache hierfür liegt bei den Algorechnern, die durch Subpennybeträge sich Orderpriorität verschaffen.

Ein weitere Punkt ist wichtig. Die fortgesetzte Manipulation der Gold und Silberpreise blockiert ebenfalls eine durchgreifende Erholung des Marktes. Denn es darf nicht verwundern, dass die Preisdrückung der Edelmetalle die von Dimitri Speck bereits nachgewiesen wurde, ein Element ist, welche einer freien Entwicklung der Märkte im Wege steht.

Last but not least müssen Anleger am Markt auch in Zukunft damit rechnen, das Zentralbanken Krisen und Crashs auslösen. Es ist dies nicht die Politik oder eine Firma oder wer auch immer. Die Zentralbanken sind jene die Krisen und Crashphasen gezielt provozieren. 

Erst ihre Abschaffung führt zu einer nachhaltigen Gesundung der globalen Finanzsysteme. Doch das System braucht Crash und Krisenphasen. Das Bankrottsystem aus Schulden lebt von Krisen. Nur so können die Märkte weiter in Manier eines Schneeballsystems noch eine Weile aufgepumpt werden.

Die Auslöschung von Schulden, wie dieser Tage passiert, führt gleichzeitig auf der anderen Seite zur Vernichtung von Geld und somit zu verstärkter Illiquidität. Sollte dieser Prozess sich verselbstständigen, dann dürfte die gegenwärtige Phase im langfristigen Kontext eher ein kleiner Schnupfen sein, dem eine gewaltige Lungenentzündung folgt.

Der DAX kämpft mit der 10 000 ´er Marke - der Dow steht unter 16000 Punkten. Das gute an Chartheften in denen man verschiedene Szenarien bereits vor der aktuellen Phase durchgespielt hat ist, dass sie frei von emotionalen Verwerfungen und subjektiven Auslegungen sind.

Daher kann das eingangs gezeigte Prognosemodell durchaus für die zukünftige Kursentwicklung als mögliche Richtschnur verwendet werden. Immerhin wurde es von mir Ende 2013 - also vor fast 2 Jahren erstellt. Demnach ist der Bereich um 13900 Indexpunkten im Dow Jones für die übergeordnete Entwicklung offensichtlich von elementarer Bedeutung. Kann er verteidigt werden, dann könnte die übergeordnete Rally weiter gehen. Fällt er hingegen, dann muss ein Bärenmarkt eingeplant werden, der sich gewaschen hat. Auch in dem Fall wären die Zentralbanken die Auslöser einer solchen Crashphase.

Viel Erfolg.

Cord Uebermuth.


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